Kollwentz – Steinzeiler Verkostung

Verkostung der Jahrgänge 1975 – 2006

Jahrgang 1975

Verblühender orientalischer Rosengarten, später Rosenseife.
Hat seinen Höhepunkt überschritten, ist aber äußerst spannend und charakterstark.

92 Punkte

Jahrgang 1977

Feine edle Würznoten (Thymian); salziges Terroir, präsente Säure (Limette). Ein rustikal-würziger Wein im Stil eines alten St. Estephe („Stallgeruch“).

95 Punkte

Jahrgang 1979

Herrlich explosive florale Töne nach Margariten. Dominierend wird mit der Lüftung ein burgundisches Hagenbutten-Aroma. Unterlegt mit karamelligen Tönen und Rhabarberkompott. Schmeckt wie ein gereifter Weltklasseburgunder.

96 Punkte

Jahrgang 1986

Nase nach Unterholz und feuchtem Laub. Gewinnt durch die Oxidation. Noch relativ frische Säure.

89 Punkte

Jahrgang 1990

Fantastisch parfümierte Nase nach Vanille. Elegant, saftig, leicht gewichtig und fein. Noten nach Walderdbeeren und später nach feuchter Erde.

93 Punkte

Jahrgang 1992

Geprägt durch den heißen Sommer: Kochbananen. Marmeladig, markantes Tanningerüst.

91 Punkte

Jahrgang 1993

Duft nach Stroh und Heublumen, Limonadig – saftig, verliert im Glas nach 10 Minuten und wird leicht harzig.

89 Punkte

Jahrgang 1994

Balsamisch leicht abgründig, Einkoch- und Röstaromen, Preiselbeeren. Rotbusch-Tee, sehr kernig, markant und vielleicht noch nicht am Höhepunkt.

95 Punkte

Jahrgang 1995

Spannender einzigartiger Geruch nach Bienenwachs mit Honigtönen. Leichtgewichtig, limonadig, primäre Beerenaromen nach Himbeere und Weichseln.

91 Punkte

Jahrgang 1996

Keine Füllung

Jahrgang 1997

Frischer vegetativer Flash nach Cassis und Gras. Tolle Harmonie. Extra dicht, dabei nicht etwa marmeladig. Tolle Struktur. Braucht im Glas eine halbe Stunde. Salzige Opulenz. Tabaktöne.

95 Punkte

Jahrgang 1998

Tabakwürze, Wachholder, Baumharz, leichtgewichtig.

87 Punkte

Jahrgang 1999

Extrem dichte geworden. Preiselbeeren! Noch hart, vegetabil, grünkernige aber reife Tannine. Wirkt noch streng und bedarf noch vieler Jahre Lagerung.

95 Punkte

Jahrgang 2000

Heidelbeerjoghurt-Karamellig, lecker saftig, salzig, limonadig. Manche Verkoster vermissen hier (noch) „Komplexität“.

93 Punkte

Jahrgang 2001

Wieder limonadig-süffig. Jugendliche Gemüsetöne nach Maiskoch, Sellerie. Eukalyptus. Leichtgewichtig

89 Punkte

Jahrgang 2002

Rösttöne, Tabakwürze, Edelbittrig nach Kakao. Adstringierend, komplex, lecker und elegant, mittelgewichtig bei sehr guter Struktur und großem Potential.

93 Punkte

Jahrgang 2003

Mineralität („Feuerstein“), herrlich fleischig und röstig, Liebstöckel, dabei noch floral unterlegt; sogar Orchideen! Schokoladige Noten. Sehr dicht und interessant. Manche Verkoster vermissten die „letzte Eleganz“.

93 Punkte

Jahrgang 2004

Holztöne noch in Integration. Markante grünkernige Tanninstruktur, im Augenblick noch etwas hart und schwierig. Cassistöne und vegetabil.

91 Punkte

Jahrgang 2005

Charmante Majoranwürze, derzeit noch holzlastig – in Integration, Vanille- und Röstaromen, wieder Cassis- und Gemüsetöne.

90 Punkte

Jahrgang 2006

Bei der Verkostung erst gefüllt und noch reduktiv/verschlossen. Zeigt bereits seine enorme Größe. Saftige Extrakte in Vollendung. Himbeerig, dicht mit reifen seidigen Tanninen. Beeindruckende mineralische Spannung, sehr ausgewogene Extraktsüße, markantes Säurerückgrad. Ein Wein für 30 Jahre.